
Wo die Wolle herkommt
Schafe ziehen mit ihren Herden durch die weiten Steppen der Mongolei. Ihre Wolle ist anschmiegsam und hält deine Füße warm und trocken. Die stark gekräuselten Fasern bilden eine Vielzahl an Luftkämmerchen, wodurch die Wolle viel Feuchtigkeit aufnehmen kann und temperaturausgleichend wirkt. In der Winterzeit schützt die Wolle die Schafe vor dem Erfrieren. Wenn der Schnee schmilzt und die Temperaturen steigen, werden die Schafe von ihren Hirten und deren Familien geschoren. Nicht nur Nomaden wissen: Schafwolle schützt gegen eisige Winde, ist anschmiegsam und hält deine Füße jederzeit warm und trocken.


Das Geheimnis für die einzigartigen Eigenschaften liegt in der Mikrostruktur von Wolle: Die stark gekräuselten Fasern bilden eine Vielzahl von kleinen Luftkämmerchen, welche die Körperwärme zurückhalten. Luft leitet Wärme relativ schlecht – dadurch wird Körperwärme gespeichert und die Wolle wirkt isolierend.
Gleichzeitig reguliert Wolle den Feuchtigkeitshaushalt, da die Fasern hygroskopisch sind. Das bedeutet, dass sie bis zu 30 % ihres eigenen Gewichtes an Feuchtigkeit binden können, ohne, dass sich das Material feucht anfühlt.
Zuletzt riecht Wolle nicht so stark. Grund dafür ist zum einen die dachziegelartige Oberfläche der Fasern, an der sich Bakterien schwierig halten können und zum anderen ein natürlicher Selbstreinigungseffekt. Denn Wollfasern bestehen aus zwei verschiedenen Arten von Zellen. Bei der Aufnahme von Feuchtigkeit dehnen sie sich unterschiedlich stark aus und reinigen sich durch die entstehende Reibung selbstständig. Daher muss Wolle nicht so häufig gewaschen werden – häufig reicht es aus, die Klamotten für einige Stunden an die frische Luft zu hängen.