Wir werden immer wieder gefragt, wie das denn mit den Wollsocken aus der Mongolei angefangen hat. Und die beste Perspektive auf die Anfänge von steppenstrolch können Euch die Leute in unserem Freundeskreis geben. Deshalb berichtet Euch Lisa in diesem Beitrag, wie aus einem Studentenprojekt eine Firma wurde…
Ein Blogbeitrag von Lisa
Hey, ich bin Lisa, 32 Jahre, liebe Sport und die Natur und maßgeblich für diesen Artikel: Ich bin großer Fan von steppenstrolch. Wie es dazu kam, dass es heute steppenstrolch gibt, was eine Sommerparty mit Weihnachtsmärkten zu tun hat und warum es steppenstrolch überhaupt gibt, erfahrt ihr heute hier.
Von der Sommerparty zum Weihnachtsmarkt
Frühjahr 2019. Mein Bruder kehrt von einer Reise mit Malte aus der Mongolei zurück – im Gepäck ein unscheinbares Mitbringsel: Wollsocken. Doch was auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Reisefund aussah, entpuppte sich schnell als wahre Wohltat für meine chronisch kalten Füße. Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl, als ich die kuscheligen Socken das erste Mal anzog. Ich war so begeistert, dass ich meiner kleinen Tochter gleich ein Paar Babysocken besorgte um sie ihr bei jeder kühlen Gelegenheit anzuziehen.
Ein paar Monate später treffe ich Malte, den Freund meines Bruders und den „Sockenbringer“, auf einer Sommerparty. Während wir uns unterhallten, lässt mich der Gedanke nicht los: Diese Socken wären das perfekte Produkt für den Weihnachtsmarkt! Mein Ziel auf dieser Sommerparty, Malte davon überzeugen, einen Weihnachtsmarktstand anzumieten. Und glaubt mir, ich habe nicht locker gelassen an dem Abend. Ein ungeplanter Weg zum Vollzeitensockenverkäufer.
Maltes Geschichte mit den Wollsocken entwickelt sich im Jahr 2015. Damals absolviert er in der Mongolei ein Praktikum bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Als er nach Deutschland zurückkommt, sind auch damals schon bei ihm Wollsocken das Mitbringsel für Familie und Freunde. Die Socken überzeugten durch Qualität und Komfort. Schnell kam die Frage auf, wo man denn eventuellen Nachschub bekommen könnte?
Als Malte erneut in die Mongolei reist schwirrt der Gedanke an die Socken in seinem Kopf rum. Kurz vor der Abreise wird dann ein Rucksack geleert und mit Socken gefüllt. Nach dem Rückflug beschließt Malte, neben dem Studium ein Einzelunternehmen für diese Socken zu gründen. Ein Onlineshop geht live und neben Freunden und Verwandten suchen auch neue Kund:innen in ganz Deutschland nach dem Mittel gegen kalte Füße. Aus Malte wird „Socken Malte“ und die Marke mit dem glücklichen Kamel wird zu einem Renner in einigen Zirkeln in Aachen und Umgebung.
Was ich zu dem Zeitpunkt der Party nicht wusste. Noch im Frühjahr 2018 gibt Malte der RWTH ein Interview, indem er über das Ende von seinem Unternehmen nachdenkt. Vollzeitsockenverkäufer hatte er bis dahin nicht für seine Vita vorgesehen. Als letzten Anschub schicke ich Malte nach der Party zwei Bewerbungsformulare für Weihnachtsmärkte in der Umgebung. Malte meldet sich an und wird als Aussteller auf dem Weihnachtsmarkt in Düsseldorf-Benrath angenommen.
Der erste Weihnachtsmarkt: ein unerwarteter Erfolg
Im Jahr 2015 ist auch Lennart für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der UNESCO in der Mongolei. Die gemeinsame Zeit in der Mongolei ist der Beginn einer langjährigen Freundschaft der beiden. Auch während Lennarts Studium der EU-Politik in Maastricht halten Malte und Lennart Kontakt zueinander und treffen sich regelmäßig in Aachen. Als es schließlich darum ging, den ersten Weihnachtsmarktstand aufzubauen, war Lennart die ideale Wahl als Partner für das erste Verkaufswochenende – schließlich kannte er sowohl Malte als auch die Mongolei in- und auswendig.
Mit dem alten Auto der Eltern fahren die beiden zusammen zum Weihnachtsmarkt nach Düsseldorf. Malte hat zu diesem Zeitpunkt zumindest die Hoffnung die Standkosten wieder reinzuholen. Tatsächlich wird diese Erwartung schon nach dem ersten Adventswochenende erfüllt. Nach Weihnachten ist damit klar, Malte wird weiter machen.
Ein Unternehmen wächst trotz Pandemie
Es folgt das Jahr 2020. Gemeinsam mit Markus, einem talentierten Zahlenmenschen, IT-Experten und Bergsteiger, beschließen Malte und Lennart, eine GmbH zu gründen. Gemeinsam werden Ziele und Strategien erarbeitet, um das Geschäftsmodell weiter auszubauen. Hauptziel ist es, ein nachhaltiges Geschäft zu entwickeln, bei dem Produkte fair produziert und Beteiligten von den Nomaden bis zu Endkunden happy sind.
Die Corona-Pandemie stellt das junge Unternehmen vor große Herausforderungen. Viele geplante Weihnachtsmärkte müssen abgesagt werden. Dank des engagierten Teams und der hochwertigen Produkte gelingt es, diese schwierigen Zeiten zu überstehen. Die Gründer passen ihre Strategien an und nutzten die Zeit, um ihre Online-Präsenz auszubauen und neue Vertriebskanäle zu erschließen. Ach, und kurz vor dem zweiten Lockdown öffnet steppenstrolch einen kleinen Laden in der Wirichsbongardstraße 12 im Aachener Stadtzentrum.
Vier Jahre später: Steppenstrolch heute
Heute, vier Jahre nach der Gründung, ist steppenstrolch eine feste Größe auf Weihnachtsmärkten, nicht nur in Aachen und Köln. Steppenstrolch hat sich eine Nische geschaffen, indem sie hochwertige, warme, fair gehandelte Wollprodukte anbieten, die sich von den üblichen Angeboten abheben. Nicht mehr nur die wärmsten und kuscheligsten Socken stehen im Angebot, sondern auch selbst designte Pullover, Handschuhe, Mützen und vieles mehr aus den genialen Fasern von Kamel- und Yakwolle. Damit zeigen alle die über die Jahre bei steppenstrolch gearbeitet haben, wie man mit viel Leidenschaft und Engagement ein nachhaltiges und erfolgreiches Geschäft auch in schwierigen Zeiten aufbauen kann. Und das ist es, was mich so begeistert. Ich bin gespannt, was die Zukunft für steppenstrolch bereithält – und ich werde definitiv dabei sein, um es mit euch zu teilen.
Wir hoffen, dass euch der Einblick in die Entstehungsgeschichte von steppenstrolch gefallen hat. In den nächsten Wochen möchten wir euch mitnehmen und weitere spannende Einblicke und Geschichten hinter die Kulissen des jungen Unternehmens geben.
Warum es steppenstrolch fast nicht gab...